Anzünden von Zigarren ist keine Wissenschaft
Das Anzünden von Zigarren ist weder eine Wissenschaft, noch eine Kunst. Von Zeit zu Zeit kann jedoch auch ein erfahrener Zigarrenraucher beim Anzünden Problemen begegnen. Es kann z. B. an der Witterung oder am ungeeigneten Instrument oder der Eile liegen. Jeder der vorausgehenden Gründe kann den Rauchgenuss trüben. Es gibt mehrere mehr oder weniger geeignete Formen der Zündung - von einer Kerze über Streichhölzer, Feuerzeug, Petroleumlampe oder glühenden Grill.
Das Sprichwort "Zweck heiligt die Mittel" ist zwar zutreffend, doch....
Grundlagen. Eine Zigarre wird nicht in der Flamme, sondern über der Flamme angezündet. In Abhängigkeit von der Intensität der Flamme wird der Kopf der Zigarre in einem leichten Winkel ca. 3 mm über dem Gipfel der Flamme (Streichholz, klassisches Feuerzeug, Zedernholzspan) oder ca. 12 - 25 mm über der Jet-Flamme gedreht. Wird Jet-Flamme genutzt, kann die Zigarre ruhig gehalten werden und die Flamme kann sich so bewegen, dass der Kopf der Zigarre von der Kante bis zur Mitte zu glühen beginnt. Beim Anzünden der Zigarre sind eigentlich nur zwei Sachen wichtig: 1) wir möchten maximal mögliche und gleichmäßige Glut erreichen. 2) unter allen Umständen möchten wir das Abbrennen des Deckblattes vermeiden. Das ist eigentlich schon alles. Nach dem Anzünden sollte anstelle des ersten Zuges ein leichtes Durchpusten erfolgen, damit der primäre Beigeschmack des verbrannten Tabaks und eventuell der brennenden Flamme beseitigt werden können. Geht die Zigarre während des Rauchens aus, streifen wir einfach die Asche ab und der Zündvorgang kann wiederholt werden.
Zigarren-Streichhölzer: Köpfe der Streichhölzer enthalten Schwefel (eigentlich geruchlos; lediglich gasförmiger Schwefel hinterlässt typischen Geruch), bei ihrer Verbrennung werden jedoch schwefelhaltige Dioxine freigesetzt und die riechen sehr intensiv. Soweit Sie Streichhölzer verwenden, sollten diese nur aus Holz bestehen; warten Sie ab, bis der Kopf völlig abgebrannt ist.
Kerzen: absolute Mehrheit aller Kerzen werden aus Paraffin hergestellt und enthalten Komponenten wie Toluol, Benzen und insbesondere Kohlenstoff - also Substanzen, die wir in der Zigarre nicht haben möchten, weil sie unangenehm riechen. Aus diesem Grunde gehören Kerze und Zigarre nicht zusammen.
Zedernholzspäne: völlig einzigartige Form der Anzündung, bei deren Verwendung wir keinen Beigeschmack zu befürchten haben, obwohl sie ein wenig kompliziert ist und ein Zedernholzspan nicht immer verfügbar ist.
Zigarren-Feuerzeuge: Benutzung von Benzinfeuerzeugen (auch wenn sie hochwertig und mit dem besten Benzin gefüllt sind) können wir wohl direkt beiseitelassen. Wer es einmal probiert hat, wird es mit Sicherheit nicht mehr wiederholen.
Es bleibt also so das Gasfeuerzeug, doch auch der Geruch des brennenden Gases kann den Genuss einer guten Zigarre beeinträchtigen. Es gibt unzählige Gasfeuerzeuge - im Grunde können sie auf sogenannte „soft-flame“ (drucklose Flamme) und „jet-flame“ (Druckflamme) unterteilt werden. Die zweite Ausführung gibt es mit einem, zwei oder sogar drei Flammen.
Wir möchten nicht von dem Anzünden der Zigarren mit einem Gasfeuerzeug abraten, es ist jedoch zu bedenken, dass auch die Wahl einer hochwertigen Gasfüllung von entscheidender Bedeutung ist. Hand in Hand gehen hier jedoch auch die korrekte Funktionsfähigkeit des Feuerzeugs und seine Standzeit.
Gas für Feuerzeuge enthält üblicherweise Butan-, Isobutan-, Propan- und gasförmiges Butangas. Eine unter den Zigarrenrauchern verbreitete und fehlerhafte Vorstellung ist, dass ein Feuerzeug umso besser arbeitet, umso mehr das Gas raffiniert wurde. Die eigentliche Anzahl der Raffinationsprozesse ist jedoch keine Qualitätsgarantie. Dies hängt jedoch davon ab, wie viel und welche Arten der Beimischungen oder Verunreinigungen das Gas enthält. Bei der Untersuchung der auf dem Markt verfügbaren Gassorten wurde festgestellt, dass viele Hersteller keine präzisen Details über die Reinheit der von ihnen hergestellten Gasfüllungen gewähren. Eine der Ausnahmen ist Firma Xikar; diese gibt die konkreten Werte auf ihren Webseiten an. In einem britischen Labortest wurden in verschiedenen Gasfüllungen Restkomponenten von einer bis mehreren hunderten Partikeln in einem Millionstel des Ganzen (ppm) gefunden. Gas Ronson mit seinem Wert von 224 ppm hat in diesem Bereich sehr schlecht abgeschnitten. Im Vergleich: beim Gas Purofine von Xikar sind es weniger als 15 ppm. Nach Erfahrungen aus verschiedenen Diskussionsforen und verfügbaren Unterlagen einzelner Firmen kann von den Gasfüllungen auf unserem Markt gerade Xikar empfohlen werden. Von weiteren Marken sind es noch Gasfüllungen von Zippo und Dunhill. Im Ausland sind es Marken Colibri, Lucienne und Vector. Vermeiden Sie auf jeden Fall markenlose und billige Gasfüllungen. Ihre Verwendung kann auch die Verstopfung der Feuerzeugdüsen zufolge haben.
Bedenken Sie, dass die Verwendung auch des reinsten Gases ihren Zweck verliert, wenn das Gas in verunreinigten Behälter im Feuerzeug gefüllt wird.