Noch lange davor, als Kolumbus in Amerika landete, haben die Maya-Indianer im Mittelamerika Tabak geraucht. Erstens haben sie es für ihre Freude getan, zweitens war es ein Bestandteil ihrer religiösen Rituale. Ihr Begriff für das Rauchen, Sikar, war die Grundlage für Entstehung des spanischen Wortes cigarro, aus dem sich später das Wort "Zigarre" gebildet hat.
Am 28. Oktober 1492 kam Kolumbus von Kuba, landete auf dem Ufer und fand Indios, als sie Tabak rauchten - am häufigsten gerollt in pflanzlichen Blättern. Während einiger folgender Jahren haben Columbus und weitere Entdecker kontinuierlich die Neue Welt kolonisiert, also neue Stämme zwischen Mexiko und Nordamerika entdeckt, die das Rauchen ebenfalls als einen Bestandteil des täglichen Lebens betrachteten.
Diese Entdecker brachten den Tabakgenuss in die alte Welt und das Rauchen erfreute sich zunehmend Beliebtheit unter Französen, Spaniern, Portugiesen und später auch Briten. Es waren die Spanier, die im Kontakt mit den Taino-Indios zum ersten Mal das rauchten, was wir heute eine Zigarre nennen.
In der Neuen Welt waren sich die Farmer inzwischen bewusst, dass sie dank der Nachfrage nach Tabak großes Geld durch seinen Anbau verdienen könnten. Zu dieser Zeit erschienen daher ausgedehnte Tabakplantagen vom Virginia bis zum Karibik.
1762 versuchten die Briten, Kuba von den Spaniern zu befreien, sie wurden jedoch besiegt. Dennoch ist es einem der britischen Soldaten, Israel Putnam gelungen, Samen des kubanischen Tabaks nach New England zu bringen. Es war ein Schritt, der die Geschichte des Tabakanbaues in Connecticut startete.
Nach der Revolution in Amerika wurden in den neu geformten USA Dutzende von Zigarrenfabriken aufgebaut. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden Zigarren schließlich sehr populär. Ikonen, wie z. B. Ulysses S. Grant, gingen ohne ihre tägliche Zigarre gar nicht aus. Mark Twain lobte Zigarren in seinen Werken.
Einige der besten Zigarren kamen trotzdem aus Kuba, wo Zigarren nach dem Erlass Königs Ferdinand VII. im Jahre 1821 gerollt wurden. Die enge Beziehung zwischen dieser Insel und Tabak stammt noch aus der Zeit vor Kolumbus, sodass es wirklich passend war, als der kubanische Revolutionär José Martí so verzweifelt von der spanischen Vorherrschaft Ende des 19. Jahrhunderts war, dass er den Befehl zum Angriff gerade in eine Zigarre eingerollt hat.
Weltweite Liebe zu den Zigarren nahm schnell auch im Laufe des 20. Jahrhunderts zu. Einführung der neuen, maschinell gerollten Zigarren auf den Markt im Jahre 1920 hatte einen markanten Rückgang der manuellen Produktion zufolge, die im Jahre 1950 von 90 % auf lediglich 2 % zurückgegangen ist.
Rauchen der Zigarren verzeichnete eine bedeutende Änderung am Beginn 1962, als Präsident John F. Kennedy, einer der berühmtesten Zigarrenraucher dieses Jahrhunderts, Embargo gegen Kuba erklärte, die zu dieser Zeit von Fidel Castro – einem weiteren berühmten Zigarrenraucher geführt wurde. Als Castro dank der Revolution 1959 die Macht ergriff und die Sowjetunion als Sponsor aufgetreten ist, verschlechterten sich Beziehungen zwischen Kuba und USA dermaßen, dass ein Krieg fast schon in greifbarer Nähe war.
Bevor Kennedy jedoch am 7. Februar den Befehl zum Embargo erlassen hat, schickte er seinen Pressesprecher, Pierre Salinger aus, um in Washington D.C. nach allen petit Coronas H. Upmann zu suchen. Erst nachdem Salinger 1 200 dieser Zigarren gesammelt hat, unterzeichnete Kennedy den Befehl zum Embargo.
Embargo gilt in den USA bis heute und Bürger von USA müssen daher Zigarren aus Dominikanischer Republik, Honduras, Nicaragua, Mexiko und weiteren Ländern beziehen. Viele Zigarrenhersteller, die von Castro ins Exil geschickt wurden, haben ihre Heimat in diesen Ländern gefunden, wo sie ihre Produktion mit alten Fertigkeiten erneuerten.
90-er Jahre bedeuteten die Wiederentdeckung der Zigarren, was dazu führte, dass Magazine über Zigarren erschienen, die die Regale in Trafiken in vielen Ländern gefüllt haben. Zigarren standen so im Interesse von weiteren Medien.
Die Mixtur all dieser Faktoren mit dem Anstieg des weltweiten Reichtums, a voila! Um 1997 wurden nach USA über 400 Millionen erstklassiger Zigarren importiert. In der Karibik-Region wurden Hunderte neuer Zigarrenfabriken errichtet, die eigene Marken produzierten, doch sie verschwanden so schnell, wie sie erschienen sind.
Als der Markt mit schlechteren Produkten überschwemmt wurde, hielt der Verkauf von erstklassigen Zigarren nach 1998 für gewisse Zeit an. Doch die Consolidated Cigar, die später zu Altadis U.S.A. umfirmierte, orientierte sich auf Qualität, sodass sie nicht nur überlebt, sondern trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage prosperiert hat. Nach wie vor gab es Raucher, die ihrer Liebe zu den Zigarren treu geblieben sind und um 2007 stieg die Einfuhr erneut auf nahezu 300 Millionen erstklassiger Zigarren.
Wenn also die Historie etwas zeigte, war es die Tatsache, dass die Liebe zum guten Rauchgenuss über alle Hindernisse geht.